Im Rahmen des Unterrichtsthemas „Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg“ machten unseren neunten Klassen im Dezember und Januar 2022/23 eine Exkursion zum KZ-Außenlager in Treis. Geplant und durchgeführt wurde die Exkursion ehrenamtlich von Guido Pringnitz, wohnhaft in Treis und ein echter Experte. Herr Pringnitz beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Nationalsozialismus und ganz speziell mit den Spuren aus dieser Zeit „vor unserer Haustür“. Sein durch jahrelange Recherche und Erkundungen gesammeltes Wissen veröffentlichte er 2020 auch in seiner Dokumentation „Deckname: „Zeisig““.

Herr Pringnitz nahm uns mit auf eine Reise zurück in die Vergangenheit und zeigte uns das ehemalige Gelände des Arbeitslagers in Treis. Es wurde im Jahre 1944 angelegt. Zwischen Treis und Bruttig befand sich damals ein ungenutzter Eisenbahntunnel, der von der Führung des NS-Regimes umgebaut und umfunktioniert wurde, damit dort kriegswichtige Industrien bombensicher produziert werden konnten. Unter anderem sollte die Robert Bosch GmbH Zündkerzen und sonstiges elektronisches Zubehör für die Flugzeugindustrie herstellen.
Obwohl der Eingang zum Tunnel sowie große Teile des Lagers nach Kriegsende von den Franzosen vernichtet und zugeschüttet wurden, kann man heute noch Teile einzelner Gebäude des Lagers begutachten. Wie die Stätte tatsächlich aussah und was dort genau geschah, konnte uns Herr Pringnitz sehr anschaulich mit originalen Luft- und Tonaufnahmen aus der damaligen Zeit näher bringen. Kombiniert mit Pringnitz´ Fachwissen und Begeisterung für das Thema hat er auch unsere Schülerinnen und Schüler motivieren und begeistern können. Dafür möchten wir ihm an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön aussprechen.

Die Gräueltaten der Nazis, die mit dem Arbeitslager und den kaum vorstellbaren Leid der einst Inhaftierten verbunden sind, werden durch die Aufarbeitung und Erinnerung, wie sie durch Herrn Pringnitz geschehen, niemals in  Vergessenheit geraten.